Jede Feier auf der die Brüder Dave und Mike Stangle auftauchen endet im Chaos. Jetzt spricht der Vater ein Machtwort und erlaubt ihnen nur mit eigener Frauenbegleitung, also echten Dates, auf der nächsten Hochzeit aufzutauchen.

Wieder einmal hat sich Hollywood einer ungewöhnlichen Idee aus dem echten Leben bedient und entsprechend aufbereitet. Denn 2013 gab es in der Tat zwei Brüder, die sich Hochzeitbegleitungen - übers Internet - suchten und die Aktion über soziale Netzwerke dermaßen an Fahrt aufnahm, dass sich auch TV-Medien für die Story interessierten. Nicht viel später wurden die Filmrechte verkauft und auch ein Buch veröffentlicht. Gelegenheit für Jake Szymanski sein Spielfilmdebüt zu geben. In Sachen Humor hat er schon bei mehrere TV-Comedy-Serien Regieerfahrung gesammelt und diverse Clips mit Prominenten für die US-Seite funnyordie inszeniert. Darunter ist auch ein Kurzfilm von 2009 mit Zac Efron, der hier sieben Jahre später den etwas vernünftigeren Stangle-Bruder Dave verkörpert. Statt mit Robert DeNiro (Dirty Grandpa) oder Seth Rogen (Bad Neighbors) Sauereien vorzuführen testet er diesmal mit Adam Devine die Grenzen des guten Geschmacks. Wer den aus der Serie „Workaholics“ kennt, weiß dass er für derbe Späße immer zu haben ist. Und so ist „Mike and Dave need Wedding Dates“ auch kein Film für Freunde des hintersinnigen Humors. Es geht um zwei Brüder, die praktisch alles gemeinsam unternehmen, sich dadurch in ihrer eigenen Kreativität berauben. Kapiert haben sie das bisher noch nicht und machen nur Blödsinn.

Das „Bad Neighbors“-Drehbuchduo Andrew Jay Cohen/ Brendan O'Brien setzt dem Treiben der kindsköpfigen Brüder glücklicherweise zwei Frauen entgegen, die das Partyspiel genauso gut beherrschen und sich vielleicht noch besser mit wenig Aufwand durchs Leben zu schummeln wissen. So ist es auch für sie ein leichtes die begehrten Tickets als „brave“ Begleiterinnen zur Hochzeit der Stangle-Schwester nach Hawaii zu ergattern. Dort angekommen spielen sie ihren Gastgebern etwas vor, kosten ihren Gratisurlaub aber auf ihre Lieblingsart und Weise auch voll aus (Alkohol, Drogen). Währenddessen glauben die Herren der Schöpfung immer noch sie könnten bei den Mädels landen. Mit Anna Kendrick (Into the Woods) und Aubrey Plaza (Die To-Do-Liste) konnte man zwei Darstellerinnen gewinnen, die ihre Rollen äußerst spaßig und ungezwungen interpretieren und dafür sorgen, dass trotz vorhersehbarem Ablauf der Geschichte (es findet tatsächlich auch eine kleine Entwicklung der Charaktere statt) keine Langweile aufkommt. Das liegt auch an Stephen Root, der als geplagter Vater hart um die richtigen Worte ringt um seine erwachsenen Lausbuben doch noch zur Vernunft zu bringen.

Wer amerikanische Komödien mag, bei denen es auch mal etwas deftiger zugeht, der wird hier dank guter Besetzung passable Unterhaltung finden.