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1969
Bilder © IVL/Celestial Pictures

TRAILER
*** The Golden Sword
lo wei


Bai Yu Lung (Kao Yuan) macht sich auf die Suche nach seinem vor sieben Jahren verschwundenen Vater, einem berühmten Martial-Arts-Kämpfer und Besitzer des goldenen Schwertes. Die Suche bleibt zwar erfolglos aber er findet in der feschen Bettlerin Ngai Jin Fung (Cheng Pei Pei) eine Lebensgefährtin, die ihm unterstützend zur Seite steht. Als das goldene Schwert von zwei maskierten, schwarzgekleideten Reitern überbracht wird lebt auch der Mythos des Goldenen Palastes wieder auf.

Bevor Multitalent Lo Wei mit den beiden Filmen "Fist of Fury" und "The Big Boss" Bruce Lee zu Kultstatus verhalf war er in verschiedenen Funktionen für die Shaw Brothers tätig. Sowohl als Drehbuchautor, Produzent, Schauspieler und Regisseur brachte er seine Leidenschaft für das Medium Film zum Ausdruck. Der 1969 gedrehte "The Golden Sword" war einer der insgesamt sechs Filme, die den 1918 geborenen Regisseur mit der Königin des Schwertes Cheng Pei-Pei zusammenführte. Im gleichen Jahr entstanden außerdem noch "Dragon Swamp" und "Raw Courage".

Die Geschichte von "The Golden Sword" beginnt schon in den ersten Minuten mit einigen kurz abgehandelten Zeitsprüngen. Zunächst verschwindet der Chef der Golden Sword Lodge, sieben Jahre später entschließt sich dessen Sohn die bisher erfolglose Suche auf andere Gebiete jenseits der Territorialgrenze auszudehnen und wieder drei Jahre später kehrt er in die Heimat zurück und heiratet die Tochter des Chefs der Bettlerbande. Das aufgetauchte filmtitelgebende Schwert des Vaters weckt wieder Hoffnung auf ein Wiedersehen mit dem vermissten Martial-Arts-Meisters. Bis hierhin funktioniert die Geschichte wunderbar, ist witzig, abwechslungsreich und enttäuscht auch bei den Kung-fu und Schwertkampfszenen nicht.

Zu verdanken ist das in erster Linie Cheng Pei-Pei, die hier wieder in den Credits als erstgenannte eine illustre Schar an bekannten, oft eingesetzten Shaw-Brothers-Schauspielern in Haupt- und Nebenrollen anführt. Cheng Pei-Pei spielt die erwähnte gerissene, kampfeslustige Bettlerin, die im Knabenkleidung so manche Männer täuscht und als weiblicher Robin Hood auf Raubzüge geht. Dabei spielt sie charmant ihre weibliche Seite aus, tanzt und singt fröhlich, hat jedoch immer den Schalk im Nacken um im nächsten Moment zur gefürchteten Kampfamazone zu mutieren, die einer Übermacht an Bösewichtern das Fürchten und Sterben lehrt.

Leider driftet dann das Script von Regisseur Lo Wei, basieren auf der Vorlage von I Kuang, in der zweiten, weniger interessanten Filmhälfte immer mehr ins Phantastische ab (hebt buchstäblich ab) und widmet seine Aufmerksamkeit dem sagenumwobenen Goldenen Palast, der unausgesprochene Geheimnisse des Martial-Arts-Wissens beherbergt. Dass Frauen die dominierende Kraft, Männer ihnen unterlegen sind und mit Sklavenarbeit bestraft werden müssen ist dabei ein aus dem nichts entstehender, irritierender Handlungsstrang und konterkariert die Haltung, der sich sorgenden Cheng Pei-Pei, die statt frecher Rebellin jetzt als liebende Ehefrau nur noch wenige Szenen hat in denen sie die Anfangsbegeisterung bestätigen kann.

Stattdessen werden urplötzlich neue Personen bzw. "Gesichter" (Mission: Impossible-Style!) eingeführt, darunter Huang Tsung-Shun (er spielte fünf Jahre zuvor das erste Mal in "Lover's Rock" zusammen mit Cheng Pei-Pei) , der vor dreißig Jahren aus dem Goldenen Palast fliehen konnte und dessen Leidenszeit bei dieser sektenartigen Vereinigung in einer ausgiebigen Rückblende geschildert wird. Andere Auftritte wirken eher belustigend was der Dramaturgie aber nicht unbedingt hilft. Ein Schwachpunkt ist auch Hauptdarsteller Kao Yuan, der im Vergleich mit den Shaw Brothers -Ikonen Ti Lung, David Chiang oder Jimmy Wang Yu etwas blass und neben der munteren Cheng Pei-Pei leblos wirkt.

DVD (Celestial Pictures, NTSC, Code 3, 101 min)

Erneut liegt ein farbenfrohes, sauberes Bild vor, das anamorph codiert ist und im richtigen Format präsentiert wird (1:2.35). Die englischen Untertitel sind gut lesbar, der Ton liegt in Mandarin DD5.1 vor. Als Extras gibt es die üblichen Texttafeln zu Bio- und Filmographie einiger Darsteller und des Regisseurs sowie eine Bilderschau. Die Trailershow zeigt folgende Titel: The Golden Sword, The Shadow Whip, Dragon Swamp, Golden Swallow, Bat Without Wings.

Statt dem Goldenen Schwert gilt in Lo Weis Romanverfilmung eigentlich der Mystik des Goldenen Palastes (wäre auch der bessere Filmtitel) und der dadurch bedingten männerdominierenden Schreckensherrschaft das Hauptaugenmerk. Cheng Pei-Pei belebt die Handlung vor allem in den ersten 50 Minuten mit vielfältigen schauspielerischen Darbietungen bevor sie sich leider beim Fortgang der arg phantastisch-konstruierten Geschichte zurückhalten muss.

Text © Markus Klingbeil
VÖ: 17.05.2009

Filmtitel

(Originaltitel)

Land Jahr. Farbe o. s/w. Originalsprache: n/a. Länge: n/a Min. Bildverhältnis: n/a Kinostart: n/a (USA) n/a (D). Budget: n/a Mio. USD Einspiel: n/a Mio. USD (USA) Regie: n/a. Buch: n/a. Screenplay: n/a. Kamera: n/a. Schnitt: n/a. Musik: n/a. Darsteller: n/a.
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