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2010
Bilder © Walt Disney
**** Duell der Magier
jon turteltaub


Seit über 1000 Jahren sucht der Zauberer Balthazar Blake (Nicolas Cage) den Auserwählten, die Person, die Nachfolger seines Meisters Merlin werden soll. Da trifft er im New York des Jahres 2000 auf den jungen Burschen Dave, der der richtige Kandidat zu sein scheint. Aber erst 10 Jahre später stellt sich der Physikstudent gezwungenermaßen seinem Schicksal. Denn Blakes Widersacher Maxim Horvath (Alfred Molina) ist aus der Verbannung zurück und er will die Welt beherrschen.

Auf Harry Potter muss man dieses Jahr noch bis 17. November warten. D.h. aber nicht, dass man auf ein knackiges Fantasyabenteuer verzichten muss. Jon Turteltaub, Nicolas Cage und Jerry Bruckheimer, das Trio, das uns schon die National-Treasure-Reihe (Das Vermächtnis der Tempelritter & Das Vermächtnis des geheimen Buches) lieferte und demnächst Teil 3 in Angriff nimmt, bündeln für diese effektgeladene, actionreiche Geschichte um einen Zauberlehrling wider Willen erneut ihre Kräfte um kurzweiliges Unterhaltungskino zu liefern. Vor allem ist es erfreulich Nicolas Cage, zuletzt mehr im Gespräch wegen seiner 13 Mio. Dollar hohen Steuerschulden, nach seinem amüsanten Auftritt in "Kick-Ass" wieder in einer Rolle zu sehen, die ihm sichtlich Spaß zu machen scheint. Und wir vergessen mal schnell seine letzten müden Auftritte in "Bad Lieutenant - Cop ohne Gewissen", "Knowing - Die Zukunft endet jetzt" und "Bangkong Dangerous".

Die Bürde den Film allein zu stemmen wird Cage auch glücklicherweise von guten Mitspielern abgenommen, allen voran der Brite Alfred Molina (An Education, Prince of Persia - Der Sand der Zeit) zeigt seine schauspielerische Klasse als exzellenter Bösewicht und macht dadurch das Duell der Magier, des Duells Gut gegen Böse, so reizvoll. Eine Jahrtausende alte Fehde um die Nachfolge von Merlin und die Hand einer schönen Frau hat die einstigen Freunde Blake (Cage) und Horvath (Molina) zu bitteren Feinden gemacht und wie es der Zufall so will die endgültige Konfrontation in die Jetztzeit verlagert. Auftritt von Jungstar Jay Baruchel, der in der Vergangenheit schon mit einer illustren Reihe an Regisseuren wie Clint Eastwood, Roger Avery, Cameron Crowe und Ben Stiller gearbeitet hat und zuletzt in der Hauptrolle der passablen Teenagerkomödie "Zu scharf, um wahr zu sein" zu sehen war.

Als Auserwählter mit ungeahnten magischen Fähigkeiten ist die Beschreibung seiner Rolle zunächst auch wieder die des verschrobenen Typs, des Nerds (sogar mit eigenem Testbunker für physikalische Experimente!), der sich nicht traut der Angebeteten Becky Barnes (sympathisch: der australische Blondschopf Teresa Palmer, Bedtime Stories) seine Gefühle zu offenbaren. So ist der arme Bursche etwas überfordert mit der gleichzeitigen Lösung zweier Probleme: 1. Wie rette ich die Welt vor dem Untergang ? und 2. Wie kriege ich das Mädchen ? Das führt dann zu einem launigen Genremix aus Komödie, Action, Fantasy und Coming-of-Age-Drama, denn was unser Held in den kommenden paar Tagen erleben wird macht ihn schneller zum Erwachsenen als er es sich je vorgestellt hätte. Und Cage als Mentor hat da einige nützliche Tipps zu beiden Fragestellungen parat.

Das Duell der Magier wird mit Molina, Cage und Baruchel also letztendlich zum Dreikampf, mutiert zwischenzeitlich auch mal zum Hauen-und-Stechen mehrerer Personen, wenn z.B. Toby Kebbell (Prince of Persia - Der Sand der Zeit) als Vasalle von Molinas Schurkenfigur eingreift und die Damen Alice Kringe (Ten Inch Hero) mit Superkräften sowie Zankobjekt Monica Bellucci (Shoot em Up) mit Kurzauftritten die Handlung "bereichern". Bellucci wird allerdings sträflich unterfordert ... aber man würde der 45-jährigen Italienerin ja selbst beim Stricken aufmerksam zusehen. Der europäische Film liegt ihr eben mehr am Herzen und da findet sie auch Rollen, die sie fordern. Sie braucht Hollywood nicht.

Ein kurzweiliger, ideenreicher, flott inszenierter Fantasystreifen mit klassischen Motiven, der vor allem wegen Alfred Molina als Schurke ziemlich spaßig ist und auch sonst mit einer guten Besetzung aufwarten kann.


Text © Markus Klingbeil
VÖ: 09.08.2010

Duell der Magier

(The Sorcerer's Apprentice)

USA 2010. Farbe. Originalsprache: Englisch. Länge: 111 Min. Bildverhältnis: 2.35:1 Kinostart: 14.07.2010 (USA) 02.09.2010 (D). Budget: 150 Mio. USD Einspiel: 57 Mio. USD (USA) 111.3 Mio USD (weltweit) Regie: Jon Turteltaub. Buch: Lawrence Konner, Mark Rosenthal, Matt Lopez. Screenplay: Matt Lopez, Doug Miro, Carlo Bernard. Kamera: Bojan Bazelli. Schnitt: William Goldenberg. Musik: Trevor Rabin. Darsteller: Nicolas Cage, Jay Baruchel, Alfred Molina, Teresa Palmer, Toby Kebbell, Omar Benson Miller, Monica Bellucci, Alice Krige, Jake Cherry, James A. Stephens.
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